Verpflichtung zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und die Rolle von Kampfsport

In Deutschland sind Unternehmen mit mindestens 20 Arbeitsplätzen gesetzlich dazu verpflichtet, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Der Anteil muss mindestens 5 % der Arbeitsplätze betragen (§ 154 SGB IX). Wird diese Quote nicht erfüllt, ist eine sogenannte Ausgleichsabgabe fällig. Trotz dieser gesetzlichen Verpflichtung und den unterstützenden Maßnahmen des Staates wird die Beschäftigungsquote häufig nicht erreicht. Dies zeigt, dass weitere Anreize und Sensibilisierungsmaßnahmen notwendig sind, um die Inklusion schwerbehinderter Menschen zu fördern.

Doch Inklusion betrifft nicht nur die Arbeitswelt. Sie beginnt in der Gesellschaft und reicht weit in Bereiche wie den Sport. Hier spielen Kampfsportarten wie Boxen, Muay Thai und K1 eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur die körperliche Fitness stärken, sondern auch mentale Stärke und ein Gefühl der Zugehörigkeit fördern. Unser Verein sieht es als seine Aufgabe, diesen Ansatz aktiv zu unterstützen.

Die gesetzliche Verpflichtung zur Beschäftigung

Etwa 450.000 bis 500.000 Unternehmen in Deutschland sind verpflichtet, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Wird die Quote von 5 % nicht erfüllt, müssen Unternehmen eine Ausgleichsabgabe zahlen:

  • 140 Euro pro Monat und unbesetzten Pflichtplatz bei einer Beschäftigungsquote von unter 5 %,
  • 245 Euro bei unter 3 %,
  • 360 Euro bei unter 2 %.

Diese Regelung soll einerseits Unternehmen motivieren, Menschen mit Behinderung einzustellen, und andererseits finanzielle Mittel bereitstellen, um Unterstützungsmaßnahmen für diese Personengruppe zu fördern. Trotzdem bleiben viele Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen unbesetzt, was auf Vorurteile und ungenutzte Potenziale hinweist.

Der Beitrag von Sport zur Inklusion

Sport ist ein zentraler Bestandteil der Inklusion und kann gerade Menschen mit Behinderung dabei helfen, Selbstvertrauen aufzubauen und sich als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu fühlen. Kampfsportarten wie Boxen, Muay Thai und K1 bieten dabei besondere Vorteile:

  1. Barrieren überwinden
    Kampfsport fordert Körper und Geist heraus und zeigt, dass Einschränkungen keine Hindernisse sind. Mit individuell angepassten Techniken können Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen teilnehmen.

  2. Mentale und physische Entwicklung
    Boxen, Muay Thai und K1 fördern Disziplin, Konzentration und körperliche Fitness. Sie stärken die Resilienz und das Selbstbewusstsein, was auch im Berufsalltag hilfreich ist.

  3. Integration durch Teamgeist
    In gemischten Trainingsgruppen lernen Menschen mit und ohne Behinderung, auf Augenhöhe miteinander umzugehen, sich zu respektieren und voneinander zu lernen.

Inklusion durch Kampfsport

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Kampfsport für Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen. Wir glauben daran, dass Sport eine der stärksten Brücken zur Inklusion ist – nicht nur im Training, sondern auch im Hinblick auf die Arbeitswelt.

  1. Anpassung des Trainings
    Unser Training in Boxen, Muay Thai und K1 wird individuell an die Fähigkeiten jedes Teilnehmers angepasst. Ob Rollstuhlfahrer, Menschen mit sensorischen Einschränkungen oder anderen Behinderungen – jeder findet bei uns seinen Platz.

  2. Selbstbewusstsein für den Berufsalltag
    Kampfsport stärkt nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch das Durchsetzungsvermögen und die mentale Stärke, die für den Einstieg ins Berufsleben entscheidend sind.

  3. Förderung der Gemeinschaft
    Bei uns trainieren Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam. Dadurch entstehen nicht nur sportliche, sondern auch soziale Verbindungen, die den Grundstein für ein besseres Verständnis und Miteinander legen.

  4. Partnerschaften mit Unternehmen
    Wir kooperieren mit Unternehmen, um schwerbehinderten Menschen nicht nur den Zugang zum Sport, sondern auch berufliche Perspektiven zu eröffnen. In gemeinsamen Projekten zeigen wir, wie Sport Barrieren abbauen und Motivation fördern kann.

Beispiele aus unserem Verein

  • Boxen für Rollstuhlfahrer: Mit speziell entwickelten Techniken ermöglichen wir es Rollstuhlfahrern, an intensiven Boxtrainings teilzunehmen und ihre Oberkörperkraft zu stärken. Hierzu haben wir außerdem einen Inklusioznsboxring anfertigen lassen, bei dem Rollstuhlfahrer auch in den Boxring steigen können. 
  • Muay Thai für sensorisch Eingeschränkte: Hier legen wir besonderen Fokus auf den Einsatz von Berührungsreizen und taktilem Feedback, um die Techniken sicher und effektiv zu erlernen.
  • Inklusion durch Sparring: Gemischte Sparringsgruppen fördern den direkten Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und zeigen, dass Respekt und Fairness über allem stehen.

Fazit

Die gesetzliche Verpflichtung zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ist ein wichtiger Schritt, doch wahre Inklusion erfordert mehr. Sport – insbesondere Kampfsportarten wie Boxen, Muay Thai und K1 – bietet eine einmalige Möglichkeit, Menschen mit Behinderung zu stärken und Barrieren zu überwinden.

SPARRINGPARTNERFORYOU zeigt, wie körperliche und mentale Entwicklung durch Kampfsport die Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt erleichtern kann. Durch gezielte Trainingsangebote und Kooperationen mit Unternehmen leisten wir einen Beitrag zur Inklusion und fördern ein Bewusstsein dafür, dass jeder Mensch wertvoll ist – ob im Sport oder im Beruf.

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